Those were the years..

Es war ein etwas bewölkter und regnerischer Abend, als Missy ihren Mantel zuschnürte. Auch zog sie ihre Mütze über ihre nun noch langen braunen Wellen und lief in ihren hohen Stiefelleten über die Straße. Es wurde schnell dunkler, weshalb die nun schon über 600 jährige sich beeilen wollte. In New Orleans war ein fest am laufen, was viele Leute bedeutete. Und Missy hatte Hunger. Großen Hunger. So machte sie sich auf, immer der lauten Musik nach. Es war schon lange her, dass Kol bei ihr aufgetaucht war. Hatte er sie vielleicht doch endlich aufgegeben? Leicht schmunzelnd kam Missy nun an und quetschte sich durch die vielen Leute.

Ich ging an Arm meines derzeitigen Mannes dei Straßen New Orleans entlang. Ich hatte einen knöchellangen Mantel an und verdeckte meine Haut mit ein paar Lederhandschuhen und einer Mütze, die ich tief ins Gesicht gezogen hatte. An bewölkten Wintertagen konnte ich mein Haus verlassen, obwohl die Helligkeit auf meiner Haut und in meinen Augen brannte.
Doch allmählich wurde es dunkel und erträglich. Ich blieb mit meinem Mann an der Ecke einer Straße stehen und befahl ihm nachhause zu gehen. Mit verklärtem Blick und dümmlichen Lächeln befolgte er ihre Anweisung. Er wurde langweilig. Und mein Hunger größer.
Ich wusste, dass er bald sterben würde.
Kurz ließ ich meinen Blick schweifen und zupfte meine Handschuhe an den Handgelenken zurecht, als ich eine junge Frau entdeckte, die sich beeilte zum Stadtfest zu gehen.

Missy sprach sogleich einen jungen Mann an, und da gerade eine Ansprache des Bürgermeisters lief, waren alle abgelenkt. Mit dem jungen Mann verkroch sie sich in eine Ecke, trank ihn blutleer und ließ ihn achtlos liegen. Man würde denken, er sei betrunken hingefallen und schlief. So wischte sie sich das Blut von den Lippen. Sie sah sich um, ob sie denn auch wirklich niemand gesehen hatte, und erblickte eine Blondine. Sie sah nicht weitrr an, sondern drängte sich durch die Menge, da es bald zum Feuerwerk kommen sollte.

Ich roch das Blut und mein Blick blieb auf dem Mädchen liegen, was aus einer Ecke wieder rauskam und sich über ihre Lippen wischte.
Meine Augen glühten kurz rot auf und das gewohnte Brennen in meiner Kehle stieg wieder auf.
Bevor die Brünette in der Menge verschwand, folgte ich ihr lautlos immer meine hellblauen Augen auf sie gerichtet. Das versprach interessant zu werden.

Missy blieb nach einer weile stehen und sah über die Schulter. Die Blondine war noch immer da. Erst zog die Brünette eine Augenbraue hoch, doch drehte sie sich wieder um. Dieser Mann hatte ihr nicht gereicht, doch musste sie vorsichtig sein. Diese Blondine hatte anscheinend etwas geahnt. Entweder war sie auch ein Wesen oder ein Mundi das zu viel weiß.

Ich folgte ihr durch die Menge und blieb stehen, wenn sie es tat. Wieder zupfte ich meine Handschuhe zurecht, doch bald wurde es dunkel und ich musste nicht mehr auf meine Handgelenke achten.
Mein arroganter Blick suchte wieder die junge Frau und fand sie. Ein kühles Lächeln flog über meine Lippen, als sie kurz zu mir schaute.

Diese Blondine verfolgte Missy tatsächlich. Sie blieb stehen und drehte ihren Ring in der Hand. Klein und unscheinbar war der Lapizlazuli Stein in ihrem kleinen Ring. Hexen waren doch sehr nützlich. Die Brünette blieb. erneut stehen und sah nun direkt zu der Blondine, dann beschloss sie doch, auf sie zu zu gehen. Sie blieb vor ihr stehen und sah sie eindringlich an. "Wer bist du?" fragte sie. Angst stieg in ihr hoch. Hatte Kol sie geschickt, um mich zu beobachten?

Die Brünette kam auf sie zu und ein kaltes Lächeln huschte über ihre Lippen.
"Ich entschuldige Ihre ausgesprochene Unhöflichkeit nur ungern. Und ich bin auch nicht gewillt Ihnen auf diese Frage meinen Namen zu verraten." sagte ich mit zuckersüßem Lächeln. Wenn diese junge Frau von mir, wirklich eine Auskunft will, dann sollte sie wenigstens die Höflichkeit besitzen und ordentlich fragen.
Ich konnte ihre Angst förlich riechen. War ich so...furchteinflößend?